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Konduktive Förderung

Was ist Konduktive Förderung?

Der Begriff „Konduktive Förderung“ wurde von dem Arzt Prof. Dr. Andras Petö (1893-1967) in den 40er und 50er- Jahren des 20. Jahrhunderts in Ungarn (Budapest) geprägt.

´Conducere´   =     leiten, führen, zusammenführen
Konduktive Förderung wurde für Menschen mit zerebralen Bewegungsstörungen entwickelt.
Durch die Vernetzung von…

können betroffene Menschen zu größtmöglichen Erfolgen gelangen.
                                    @  Link zum Flyer
Wer kann von der Konduktiven Förderung profitieren?

  • Menschen mit zerebralen Bewegungsstörungen (Tetraplegie, Diplegie, Athetose, Ataxie, Hemiplegie usw.)
  • Menschen mit spinomotorischen  Dysfunktionen (Spina bifida)
  • Menschen mit neuromuskulären Erkrankungen (Morbus Parkinson, Multiple Sklerose)
  • Menschen mit Wahrnehmungsstörungen
  • Menschen n. Zuständen nach Schädel-Hirn-Traumen, Tumoroperationen
  • In Adaption für Menschen mit Muskeldystrophie und Muskelatrophie
                                                                      (vgl. STELCZERNE OBERSZT 2009)

Was ist ein/eine KonduktorIn?

Aus- und Weiterbildung:
Pädagogisch – therapeutische Konduktorin (PtK) erhält in Deutschland die Anerkennung zum/zur Heilpädagogischen FörderlehrerIn (HFL). Diese ist z.B. für Erzieher, Therapeuten und Sonderschullehrer durch eine zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung zu erreichen.
In Deutschland ist dies an der Phoenix GmbH der Stiftung Pennigparade in München möglich.
In Ungarn durchläuft der/ die Diplom-KonduktorIn ein vierjähriges Hochschulstudium, jedoch ohne vorhergehenden Grundberuf.
Qualifikationen:
Konduktive Förderung ist ein komplexes System,
bei dem Körper, Geist und Seele einer Persönlichkeit
als eine untrennbare Einheit gesehen werden.
Dadurch wird deutlich, dass die/ der Pädagogisch – therapeutische KonduktorIn ebensolche komplexen Qualifikationen benötigt.
Der/ Die Pädagogisch – therapeutische KonduktorIn verfügt über umfassende Kenntnisse der
o    Grundlagen der Sonder- und Heilpädagogik, Erziehungswissenschaft, sowie der Psychologie, Soziologie und der Kommunikationswissenschaft.
o    Entwicklungs- und altersspezifische Methodik und Didaktik
o    Physiologie und Anatomie, sowie den „neurowissenschaftlichen Erkenntnissen  zu Gedächtnis, Erfahrungsbildung und motorischem Lernen“
o    Wissen über die Formen cerebraler Bewegungsstörungen und deren pathologische Muster ist Basis der täglichen Arbeit.
o    Grundlagenwissen im Bereich von Physio – und Sporttherapie, sowie von Ergo-, Sprach- und Musiktherapie
(FACHAUSSCHUSS KONDUKTIVE FÖRDERUNG 2008, 17)
„(…) Die Fähigkeit, diese Grundlagen in der Konduktiven Interaktion synergetisch zusammenzuführen“
(FACHAUSSCHUSS KONDUKTIVE FÖRDERUNG 2008, 17)
prägen dieses Berufsbild.
Ziel:
Dadurch ist die kontinuierliche und effektive Vernetzung von
motorischen, kognitiven, sprachlichen, kreativen und lebenspraktischen Fertigkeiten
 in der konduktiven Ganztagsstruktur gesichert.
Das Kind / der Jugendliche kann optimale Lernfortschritte erreichen und
somit seine gesamte Persönlichkeit weiter entwickeln.
Einsatz:
Die Pädagogisch – therapeutische KonduktorIn / Heilpädagogische FörderlehrerIn kann ihren Einsatz als Gruppenleiterin finden und / oder  in der übergeordneten Position des klassenübergreifenden Konduktiven Fachdienstes und in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Therapeuten mehrere Klassen betreuen und beraten.
Das BERUFSBILD DER KONDUKTORIN IN EUROPA und die Darstellungen des FACHAUSSCHUSSES KONDUKTIVE FÖRDERUNG 2008, 14 wurden als Grundlage verwendet.

*Quelle: „Adaption der Konduktiven Förderung am Förderzentrum mit Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung Passau“ Karin Penzenstadler